Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste?

Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste?

Zahnbürsten im Vergleich

Die Wahl der richtigen Zahnbürste spielt eine entscheidende Rolle für Ihre Zahngesundheit. Ob manuell oder elektrisch: das Ziel ist immer die effektive Entfernung von bakteriellen Belägen (Plaque), um Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontalerkrankungen vorzubeugen. Dabei kommt es nicht nur auf den Bürstentyp an, sondern auch auf die Putztechnik, den Druck, die Borstenhärte und die hygienische Handhabung der Bürste.

Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste – wo liegen die Unterschiede?

Handzahnbürsten sind einfach, preiswert und überall erhältlich. Sie erfordern jedoch eine bewusste Putztechnik, bei der die Borsten im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischrand angesetzt werden müssen. Der Reinigungserfolg hängt stark davon ab, wie konsequent und richtig geputzt wird. Elektrische Zahnbürsten übernehmen die Bewegungen automatisch. Modelle mit rotierend-oszillierender oder Schalltechnologie erleichtern die Entfernung von Plaque.

Wer elektrische oder Handzahnbürsten regelmäßig, gründlich und mit der richtigen Technik verwendet, erzielt in den meisten Fällen eine vergleichbare Reinigungsleistung.

Wann wechselt man die Zahnbürste?

Egal ob elektrisch oder manuell: die Zahnbürste sollte alle drei Monate ausgetauscht werden. Vor allem bei erkennbar abstehenden oder ausgefransten Borsten ist ein Wechsel notwendig, da die Reinigungswirkung deutlich nachlässt und die Borsten das Zahnfleisch reizen können. Nach Erkrankungen im Mund-Rachen-Raum (z. B. grippale Infekte, Herpes, Mandelentzündung) ist ein sofortiger Wechsel empfehlenswert, um eine erneute Keimübertragung zu verhindern.

Aufbewahrung der Zahnbürste

Zur hygienischen Aufbewahrung gilt:

  • Nach jedem Zähneputzen unter fließendem Wasser gründlich ausspülen
  • Aufrecht in einem offenen Behälter trocknen lassen
  • Nicht in geschlossenen oder feuchten Behältern lagern, da das den Keimwachstum fördert
  • Zahnbürsten verschiedener Personen sollten sich nicht berühren

Borstenstärken im Vergleich: weich – mittel – hart

Zahnbürsten gibt es in verschiedenen Härtegraden. Die Auswahl sollte individuell und medizinisch sinnvoll erfolgen:

Weiche Borsten

  • Besonders empfehlenswert bei empfindlichem Zahnfleisch, freiliegenden Zahnhälsen oder nach chirurgischen Eingriffen
  • Reinigen gründlich, ohne das Zahnfleisch zu verletzen
  • Ideal bei Parodontitispatienten oder bei Menschen mit starker Putzkraft

Mittlere Borsten

  • Für viele Erwachsene mit gesunden Zähnen und normalem Zahnfleisch geeignet
  • Bieten ein gutes Verhältnis zwischen Reinigung und Gewebeschonung
  • Wichtig: auch bei mittelharten Borsten auf Druckkontrolle achten

Harte Borsten – und warum sie problematisch sind

Aus zahnmedizinischer Sicht sind harte Borsten nicht zu empfehlen, da sie:

  • Zahnfleischrückgang verursachen können: durch den Druck und die Reibung zieht sich das Zahnfleisch zurück, Zahnhälse werden freigelegt.
  • Zahnschmelz abtragen: besonders bei horizontalem „Schrubben“ entsteht Abrasion, die zu Defekten führt.
  • Schmerzen verschwinden lassen – aber nicht, weil es besser wird: Viele bemerken, dass die Empfindlichkeit abnimmt. Tatsächlich warnt uns der Körper auf diese Weise. Durch Zahnfleischrückgang liegt das Dentin frei und äußere Reize können die Nervenenden zunächst überreizen und mit der Zeit abstumpfen oder sogar schädigen.

Harte Borsten bieten keine bessere Reinigungsleistung, sondern ein deutlich erhöhtes Risiko für irreversible Schäden an Zähnen und Zahnfleisch.

Die beste Wahl: Mittlere Borsten und elektrische Zahnbürsten mit Andruckkontrolle

Eine sehr gute Kombination für die tägliche Zahnpflege sind weiche Borsten in Verbindung mit einer modernen elektrischen Zahnbürste, die über eine Andruckkontrolle verfügt. Diese Funktion erkennt, wenn zu viel Druck auf Zähne und Zahnfleisch ausgeübt wird, und warnt mit einem Lichtsignal oder reduziert automatisch die Putzbewegung.

Gerade für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch oder bereits freiliegenden Zahnhälsen ist die Andruckkontrolle ein wirksamer Schutz vor weiteren Schäden.

Wenn Sie unsicher sind, welche Zahnbürste oder Putztechnik für Sie die richtige ist, beraten wir Sie gerne individuell in unserer Zahnarztpraxis.