Zahnfleischbluten ist ein Symptom, welches viele Menschen gelegentlich bemerken. Oft wird vermutet, dass eine zu harte Zahnbürste die Ursache ist. Der Grund liegt in den meisten Fällen jedoch woanders. Es gibt verschiedene medizinische Auslöser, die eine Entzündung und Blutung des Zahnfleisches hervorrufen können.
Ursachen und Hintergründe
Eine der häufigsten Ursachen ist eine unzureichende Mundhygiene. Wird Zahnbelag, auch Plaque genannt, nicht regelmäßig und gründlich entfernt, kann sich das Zahnfleisch entzünden. Entzündetes Zahnfleisch ist gerötet, geschwollen und blutet leicht, beispielsweise beim Zähneputzen oder beim Einsatz von Zahnseide. Ein gesundes Zahnfleisch hingegen ist blassrosa, fest und blutet nicht bei Berührung.
Auch bestimmte Medikamente können Zahnfleischbluten begünstigen. Dazu zählen unter anderem blutverdünnende Mittel, einige Blutdrucksenker oder Immunsuppressiva. Diese Präparate können die Durchblutung des Zahnfleisches beeinflussen oder eine Gewebeveränderung hervorrufen, die sich durch eine Schwellung oder Empfindlichkeit des Zahnfleisches äußert. Infolgedessen kann das Zahnfleisch empfindlicher auf mechanische Reize reagieren und leichter bluten.
Hormonelle Veränderungen, etwa während der Schwangerschaft oder in der Pubertät, beeinflussen ebenfalls die Durchblutung und die Empfindlichkeit des Zahnfleischs. Das sogenannte „Schwangerschaftszahnfleisch“ neigt aufgrund der veränderten Hormonlage schneller zu Entzündungen und Blutungen, selbst bei guter Mundpflege.
Was hilft bei Zahnfleischbluten?
Wenn Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen blutet, sollten Sie keinesfalls aufhören, Ihre Zähne zu reinigen. Vielmehr ist eine sanfte, aber konsequente Mundpflege entscheidend, um Entzündungen zu reduzieren und dem Zahnfleisch die Möglichkeit zur Heilung zu geben.
Folgende Maßnahmen können helfen:
- Zähne weiterhin gründlich putzen, idealerweise zwei- bis dreimal täglich
- Interdentalbürsten oder Zahnseide verwenden, um Beläge in den Zahnzwischenräumen zu entfernen.
- Antibakterielle Mundspülungen können helfen, Keime zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen.
- Eine milde Zahnpasta ohne reizende Zusatzstoffe wie Natriumlaurylsulfat ist schonender für empfindliches Zahnfleisch.
- Verwenden Sie eine Zahnbürste mit weichen Borsten. Bei elektrischen Zahnbürsten empfiehlt sich ein Aufsatz für empfindliches Zahnfleisch.
Sollten die Beschwerden trotz guter Pflege länger als eine Woche bestehen bleiben oder sich verschlimmern, empfehlen wir eine zahnärztliche Kontrolle. In einigen Fällen kann sich hinter dem Zahnfleischbluten eine anfangende Erkrankung verbergen.
Ein gesundes Zahnfleisch ist nicht nur wichtig für Ihre Zahngesundheit, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihre allgemeine Gesundheit aus.